DAS Turnier

Ab sofort kann unter dem Link unten der Sitzplatz am Turnier gebucht werden.
Verpasst nicht die Gelegenheit ein Einzigartiges Turnier zu erleben wie es sonst keines gibt in der Schweiz.
Hochprofessionelle Reiter zeigen wie ein richtiges Turnier, wie vor 500 Jahren funktioniert hat.
Der Tjost mit der Vollholzlanze inklusive der Courone und das Kolbenmelee zu Pferde.

Es wird vier Vorführungen geben.  Jeweils zwei pro Tag.
Sei dabei und erlebe Geschichte wie vor 500 Jahren.

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Das grosse Turney zu Chisun(Kiesen)
Chisun anno 1470.  Im Andenken an die grossen Schlachten zu Chisun, findet in diesem Jahr am Tulde(Markt) zu Chisun das grosse Turney statt.Die besten Turnierreiter der heutigen Zeit treten gegeneinander in diesem Wettstreit an.
Die Turnierleitung liegt bei keinem geringeren als Arne Koets. Er ist ein hochangesehener Reiter in der Reenactment Szene.
Wie bei jedem Tulde zu Chisun, werden viele “Gewandete” an diesen pilgern. Aber auch Familien und Schaulustige lassen sich gern um Jahrhunderte zurückversetzen und genießen es, den Männern in Rüstungen beim Kampf zuzusehen.

Wie authentisch sind die modernen Turniere wirklich?
Wenn am Tulde zu Chisun die Ritter los sind, dann sieht man Reiter in Rüstungen auf großen, geschmückten Pferden gegeneinander anreiten. Zum Beispiel geht es darum, mit der Lanze den Gegner zu treffen oder mit dem Schwert/Kolben gegeneinander zu kämpfen, um die Helmzier herunterzuschlagen. Am Rande des Kampfplatzes sammeln sich dann Schaulustige aller Altersgruppen und rund herum verkaufen Händler ihre Waren, Gaukler führen Kunststücke auf, Musiker spielen die Hitparade der Mittelalterlichen Minne und verschiedene Lager zeigen, wie es im Mittelalter ausgesehen haben könnte. Mal abgesehen von der Hintergrundmusik, die bei Turnieren heute manchmal aus dem CD-Spieler kommt: War das auch früher so?
Die ersten Ritterturniere gab es vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert. Als einer der ersten Ritter, die ein Turnier mit festen Regeln organisierten, gilt Heinrich I., der im 10. Jahrhundert Herzog von Sachsen und König des Ostfrankenreichs war. An einem echten Ritterturnier durften nur adelige Kämpfer teilnehmen, die meist Fürsten- oder Grafentitel besaßen. In der Regel fanden die Turniere als Teil einer festlichen Veranstaltung statt – beispielsweise als Rahmenprogramm für Hochzeiten, Geburten und Siegesfeiern. Der Veranstalter bekam Gelegenheit seine Macht und seinen Reichtum zur Schau zu stellen und die Teilnehmer durften auch in Friedenszeiten ihr Können unter Beweis stellen und mit Siegen Ruhm und Ehre erlangen.

Am Turney zu Chisun wollen wir ein Turnier veranstalten, das möglichst genau an ein Turnier aus der Zeit des 15. Jahrhunderts erinnert. Dies ist auch die Zeit von Karl dem Kühnen und der Burgunderkriege.
Wir zeigen den mittelalterlichen Kampf in höchstmöglicher Authentizität. Die Turnierpferde sind hochspezialisiert, die Rüstungen der Reiter, originalgetreu nachgebaut nach mittelalterlichen Vorlagen und sind Ergebnis jahrzehntelanger Forschung. Auch ihre Waffen sind echt. Für die Lanzen wird kein leichtes Balsaholz verwendet, sondern Vollholz vom Griff bis zum echten Krönlein aus Stahl an der Lanzenspitze.

Mehr als nur „Ritterspiele“
Turniere blieben aber nicht nur ein sportlicher Wettkampf, sondern entwickelten sich zu einem Jahrmarkt für alle Gesellschaftsschichten. Alle zwei Jahre verwandeln wir ein Stück Wiese in Kiesen (BE) in einen mittelalterlichen Jahrmarkt. Höfische Sänger, Dichter und adelige Damen befanden sich unter den Gästen der oberen Gesellschaftsschichten. Aber rundherum bildeten sich auch ganze Märkte mit Gauklern, Musikern, Schaustellern und Schaulustigen. Die mittelalterlichen Feste dauerten vermutlich eine ganze Woche, wenn nicht sogar länger. Der oft großflächig angelegte Turnierplatz lag meist außerhalb von Burgen und Städten. Für die Kämpfer gab es abgegrenzte Bereiche, an denen sie ihre Ausrüstung lagern und sich erholen konnten. Vor den Kämpfen wurden die Ritter in zwei Mannschaften eingeteilt, ein Herold verkündete das nachfolgende Programm, stellte Teilnehmer namentlich vor und präsentierte die Siegerprämien. Darauf folgte eine gründliche Waffeninspektion. Die meisten der damaligen Turniere darf man sich nicht als wohlgeordnete Duellkämpfe vorstellen, wie es in modernen Darstellungen auf Mittelaltermärkten meist der Fall ist. Vielmehr rückten sich bei mittelalterlichen Sportkämpfen die beiden Mannschaften in geschlossener Linie mit ausgestreckter Lanze zu Leibe. Ziel war es, den Gegner vom Pferd zu stoßen. Schon beim ersten Durchlauf gab es Verletzte. Wer sich danach noch im Sattel befand, wendete und griff erneut an. Dabei durften sogar Gefangene gemacht werden. Auch das Publikum lebte vermutlich nicht ungefährlich, wenn herrenlose Pferde durch die Menge galoppierten. Während der Kampf noch tobte, trug man die ersten Verletzten vom Schlachtfeld. Gestürzte Reiter, die sich noch auf den Beinen halten konnten, setzten die Schlacht im Nahkampf fort. Außer dieser Turnierform im Mannschaftskampf gab es aber auch andere Arten von Schaukämpfen, die denen auf heutigen Mittelalterfesten durchaus näher kommen.

Kampf auf Leben und Tod

Ein beliebter Zeitpunkt für Turniere war der Monat Mai, wo das Pfingstfest einen guten Anlass bot. Im Vorfeld eines Turniers fanden immer auch Gottesdienste statt, denn die Ritter fanden ihren festen Bezugspunkt im christlichen Glauben. Trotzdem konnte sich die mittelalterliche Kirche mit dieser Kampf- und Festtradition nicht recht anfreunden. Nach Ansicht der
Kirchenvertreter gaben die Festivitäten Anreize für alle sieben Todsünden. Ein weiterer Grund für die Ablehnung dürfte aber auch gewesen sein, dass die Geistlichen im Kampf getöteten Edelmännern oft nicht mehr rechtzeitig die Sterbesakramente erteilen konnten. Mittelalterliche Turniere waren – im Gegensatz zu den heutigen, ansonsten recht authentisch nachgebildeten Mittelalterspektakeln – nicht ganz ungefährlich. Turniere dienten auch als Vorbereitung auf kommende Schlachten und man kämpfte auf Leben und Tod. Nicht wenige Ritter zogen sich schon vor den eigentlichen Schlachten und Kriegen bei Turnieren Verletzungen zu, oder fanden sogar den Tod.

Natürlich geht es bei uns nicht um Leben und Tod, sondern um den Sport. Alle Tiere und Menschen werden mit dem grössten Respekt behandelt. Das Tierwohl ist ein zentraler Punkt an unserem Anlass.Die Rüstungen der Ritter entsprechen einem ausserordentlich Standard und bieten für Ihren Träger die grösstmögliche Sicherheit.

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